User:Eligio the great/sandbox
Opposition zur Evolutionstheorie
[edit]in der Religion
[edit]Einige Gegner der Evolutionstheorie vertreten die Auffassung, das Entstehen des Lebens, speziell des Menschen samt seinen Eigenschaften wie dem Bewusstsein, sei extrem unwahrscheinlich und müsse deshalb durch ein intelligentes Wesen oder einen Gott eingeleitet oder vollzogen worden sein. Mit einigen religiösen Gruppierungen besteht deswegen seit der Veröffentlichung von Darwins Die Entstehung der Arten eine Kontroverse.
Die katholische Kirche äußerte sich wiederholt zur Evolutionstheorie, so Papst Pius XII. 1950 in seiner Enzyklika Humani generis, Papst Johannes Paul II. auf der Vollversammlung der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften und Papst Benedikt XVI. in seiner Predigt zur Amtseinführung. Dort heißt es „Wir sind nicht das zufällige und sinnlose Produkt der Evolution. Jeder von uns ist Frucht eines Gedankens Gottes.“ Die Evolutionstheorie wird vom Vatikan als „vereinbar mit dem christlichen Glauben“ bezeichnet.[1]
Dennoch existieren einige christliche Gruppierungen, die vor allem in den USA die Vermittlung der Evolutionstheorie im schulischen Biologieunterricht zu verhindern versuchen. Besonders im konservativen Religionsunterricht, der sich eng an den Wortlaut der biblischen Schöpfungsgeschichte hält, wird der Gegensatz zum heutigen wissenschaftlichen Kenntnisstand offensichtlich. Sofern sich die Kritik an Darwin und den Ergebnissen der modernen Evolutionsforschung auf die biblische Schöpfungsgeschichte stützt, wird sie in der Öffentlichkeit als Kreationismus bezeichnet. In den USA wurde die religiöse Überzeugung des Kreationismus in den Lehrplänen des Sekundarbereichs, in verschiedenen Entscheidungen in den 1970er und 1980er Jahren, für rechtlich nicht zulässig erklärt. Jedoch kehrte diese in Form von Intelligent Design zurück. Erst im Jahr 2005 wurde die erste direkte Klage am US-Bundesgericht eingereicht, welches im „Kitzmiller v. Dover Area School District“ Prozess diese Lehre offiziell ausschloss.[2]
Im Islam wurden in der Madrasa bereits seit dem 9./10. Jahrhundert von al-Dschahiz entworfene Theorien vermittelt. Diese in seinem „Buch der Tiere“ (Kitāb al-Ḥayawan) festgehaltene Theorien können als Vorläufer zur Evolutionstheorie und der natürlichen Selektion angesehen werden, sind jedoch mit der Religion vereinbar.[3][4][5] Es gibt keine einheitliche Meinung darüber, ob und in welchem Maße die moderne Evolutionstheorie mit dem Koran vereinbar ist.[6] Die Haltung der Muslime zur Evolution variiert stark je nach Herkunftsland. In manchen Ländern ist eine signifikante Mehrheit davon überzeugt, dass der Mensch sich nicht evolutionär entwickelt hat, sondern von Allah erschaffen wurde.[7]
in der Politik
[edit]Die Evolutionstheorie wurde zum Teil politisch bekämpft, zum Teil politisch missbraucht. Historisch sind vor allem die sozialdarwinistischen oder rassistischen Ausbeutungen der Theorie zu nennen (z. B. sozialdarwinistisch begründeter Rassismus in der Zeit des Nationalsozialismus). Andererseits galt Darwinismus z. B. als sozialdemokratisch (ein Vorwurf im Kaiserreich), marxistisch (bei einem Teil der NSDAP) bzw. als positiver Bezugspunkt der Arbeiterbildung oder wurde als Utopie des Züchtungsstaates mit eugenischen Theorien in Zusammenhang gebracht. Evolutionstheoretiker haben sich an den unterschiedlichsten Fronten dieses Kampfes auch politisch betätigt.
- ^ Chris Irvine (2009-02-11). "The Vatican claims Darwin's theory of evolution is compatible with Christianity". Telegraph.co.uk. Retrieved 2015-05-30.
- ^ Siehe: Intelligent Design#Gerichtsentscheid
- ^ "Conway Zirkle: Natural Selection before the "Origin of Species"; Proceedings of the American Philosophical Society, 84/1 (1941), S. 85". JSTOR 984852.
- ^ The Islamic Quarterly, London (1983, 3. Quartal). "al-Jahiz and the rise of biological evolutionism".
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(help) - ^ Abdul, Majid. "The Muslim Responses To Evolution (Summer 2002)". Archived from the original on 2004-01-19.
- ^ SWR 2009: Islam und Darwin - ein Widerspruch ? - abgerufen am 15. Februar 2016
- ^ PewResearchCenter, The World’s Muslims: Religion, Politics and Society, 4/2013 S.132 - abgerufen am 15. Februar 2016