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Draft:Gertrud Graf

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Gertrud Graf (* 3. April 1951 in Wolfstein) ist eine Aktivistin in den Bereichen Pädagogik, systemische Beratung und Supervision, sie ist Autorin und engagierte Feministin. Nach Beendigung ihrer Berufstätigkeiten hat sie die Gruppen der OMAS GEGEN RECHTS deutschlandweit maßgeblich mitaufgebaut und durch Medienarbeit sichtbar gemacht. Zurzeit agiert sie international als Story-Aktivistin. Gertrud Graf lebt und arbeitet in Berlin.


Leben und Wirken

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Gertrud Graf studierte Visuelle Kommunikation, Germanistik und Pädagogik, u. a. bei Edmund Kösel, dessen späterer Ansatz der Subjektiven Didaktik sie genauso beeinflusste wie die Kunstströmungen Action Painting, Aktionismus und die Ideen des Bauhauses. In der Zeit der Studentenbewegung, deren Impulsgeber wie z. B. Ernst Bloch (Das Prinzip Hoffnung) und Herbert Marcuse (mit seinem Ansatz von Triebstruktur und Gesellschaft) sie stark prägten, entwickelte sich ihre Vorstellung einer gesellschaftlichen Veränderung, die nur durch die Praxis einer radikalen Sozialutopie möglich sein würde. Seit den 1970er Jahren war sie auch aktiv in der Frauenbewegung, engagierte sich später bei Pro Choice und Kampagnen gegen §218. 1973 lernte sie die Ideen der Heimkampagne kennen, die sie in ihrer politischen Haltung beeinflussten. Nach dem 2. Staatsexamen quittierte sie den Schuldienst, um an der FU Berlin bei Klaus Holzkamp Kritische Psychologie zu studieren. Die politische Ausrichtung des Instituts wiederum, z. T. SEW/SED nahe, entsprach nicht ihrer Orientierung an der humanistischen Psychologie. In diesem Kontext lernte sie Mitglieder des Friedrichshofs kennen und lebte anschließend 14 Jahre in dieser Gemeinschaft. Sie setzte ihr Psychologiestudium an der Uni Wien fort und wurde verantwortlich für den Aufbau und die Leitung der kommuneninternen Privatschule; sie führte diese bis zur Verleihung des Öffentlichkeitsrechts. Als Autorin und Netzwerkerin veröffentlichte sie Artikel zu den dort praktizierten pädagogischen Ansätzen und stand international in Kontakt mit anderen Alternativschulen. 1984-1987 arbeitete sie u. a. als Regieassistentin an verschiedenen Filmen wie „Vincent“, „Pablo", „Back To Fucking Cambridge“ mit. Gertrud Graf studierte Visuelle Kommunikation, Germanistik und Pädagogik, u. a. bei Edmund Kösel, dessen späterer Ansatz der Subjektiven Didaktik sie genauso beeinflusste wie die Kunstströmungen Action Painting, Aktionismus und die Ideen des Bauhauses. In der Zeit der Studentenbewegung, deren Impulsgeber wie z. B. Ernst Bloch (Das Prinzip Hoffnung) und Herbert Marcuse (mit seinem Ansatz von Triebstruktur und Gesellschaft) sie stark prägten, entwickelte sich ihre Vorstellung einer gesellschaftlichen Veränderung, die nur durch die Praxis einer radikalen Sozialutopie möglich sein würde. Nach Abgrenzung von der Kommune und deren Auflösung 1991 – nicht zuletzt bedingt durch die Aufdeckung von allmählich sich in der Gemeinschaft entwickelnder, systemimmanenter struktureller Gewalt und den sexuellen Missbrauch durch einige Kommunarden [1] – konnte sie 1992 wieder in den staatlichen Schuldienst eintreten. 2001 wechselte sie als Gesamtschulrektorin an eine Schule in Berlin. Ihre in den 90er Jahren begonnene Ausbildung im systemischen Bereich führte sie kontinuierlich weiter. Die dort erlernten Ausbildungsinhalte der systemischen Beratung, der Familientherapie und Supervision erwiesen sich als wertvolle Ergänzung des pädagogischen Alltags und ihrer Sichtweise von Schule als lernender Organisation. In den Folgejahren entwickelte sie ihren eigenen Zugang zur Systemischen Pädagogik, angelehnt an Elemente der konstruktivistischen Didaktik (Kersten Reich), der Positiven Pädagogik (Olaf-Axel Burow) und des selbstgesteuerten Lernens (Dagmar Killus). Ihren lösungs- und potentialorientierten Blick auf Kinder und Jugendliche brachte sie mit ihrem Konzept 'Unternehmen Schulklasse' in die DGsP , der Deutschen Gesellschaft für Systemische Pädagogik, ein. Als deren Dozentin war sie einige Jahre im Vorstand, gründete das Berliner Institut für Systemische Pädagogik, veröffentlichte weiterhin zahlreiche Fachartikel, war deutschlandweit in der Aus- und Weiterbildung von Pädagogen und Coaches unterwegs und gab ihr Wissen als lösungsorientierte Pädagogin auf zahlreichen Fachkonferenzen, in Workshops und Vorträgen an Universitäten weiter. In ihrer Arbeit war sie nie auf bloße Wissensvermittlung reduziert, sondern hat ihre Reflexionen, wie auch ihre Konzepte im Zusammenhang mit ihrer Lehrtätigkeit, mit künstlerischen Mitteln veranschaulicht, Fotografie und Film eingesetzt, und war als Bloggerin aktiv, um ihr Publikum (und ihre Schüler*innen) emotional zu erreichen. Ihr Verständnis von teaching as a performing art war inspiriert vom Konzept der Story Dealer AG von Hans Geißlinger. Sie sah Schule als kreatives Feld, in dem Bilder, Film-Clips und Geschichten zu Initialzündungen sowohl für die persönliche Entwicklung als auch Organisationsentwicklung werden konnten. 2006 produzierte sie mit einer Schulklasse in Zusammenarbeit mit Axel Ranisch vier Stummfilme und organisierte eine Vorführung mit Franca Potente und Max Urlacher. 2012 entwickelte sie mit einem Team um Prof. Dr. Karsten Wolf und die Erzählerin Nazlı Çevik Azazi zweisprachige Tutorial-Videos („Wir habens drauf“) zur Potentialentfaltung im mehrsprachigen Klassenzimmer. Anregungen aus dem international agierenden Netzwerk Art of Hosting , dem dort praktizierten Konzept von Participatory Leadership und den Ideen der Story-Aktivistin Mary Alice Arthur flossen sowohl in ihre Arbeit als Pädagogin als auch in ihre Workshops ein. Sie war Teilnehmerin des EU-Projekts „MoveMakers“, um Best-Practice-Modelle der Erwachsenenbildung zu studieren. In Kooperation mit Reinhard Kahl, dem Initiator des Archivs der Zukunft , konnte sie ihre in der Unterrichtspraxis und auf Bildungsreisen entwickelten Muster und Geschichten des Gelingens einem breiteren Publikum zugänglich machen und als Potentialcoach der Sinnstiftung (Gerald Hüther) auch in Lehrerfortbildungen einbringen. Nach Beendigung ihrer Lehrtätigkeit hat sie ihr Engagement als überzeugte Feministin auf die Arbeit bei den OMAS GEGEN RECHTS konzentriert, zunächst als Mitglied der Organisation in Österreich. Ab Januar 2018 trug sie entscheidend zur Gründung von „OMAgR-Gruppen“ in Berlin und anderen deutschen Städten bei, hat kontinuierlich die nationale und internationale Vernetzung der einzelnen Gruppen unterstützt, diese Arbeit als eine der Verantwortlichen für Organisation und Pressearbeit begleitet und u.a. in Zusammenarbeit mit der Geschichtswerkstatt Berlin das Buch „alt, weiblich, gefährlich –OMAS GEGEN RECHTS“ initiiert.

Elemente, die bereits aus dem Bereich des Storytellings bekannt sind, setzt sie als Mittel ein, um sowohl pädagogische als auch politische Ziele zu erreichen. Wichtiges Handwerkszeug ist die Schaffung eines Raumes, der es ermöglicht, Wirkungsgeschichten zu erzählen, die zu politischem Handeln einladen. Auch bei der Arbeit mit den OMAS GEGEN RECHTS war es ihr ein Anliegen, jede politische Aktion auf deren Wirkung zu überprüfen. Aktuell gibt sie ihr Erfahrungswissen als Story-Aktivistin auf Veranstaltungen und Kongressen weiter, die die Möglichkeiten von Handlungsfähigkeit in demokratischen Institutionen ausloten.


Publikationen (Auswahl)

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(1982) Kindergruppe- Rollenspiel und Aggressionsbewältigung, Aike Blechschmidt, Gertrud Graf in: Meyer, Ernst: Kinder und Jugendliche in seelischer Not. Möglichkeiten der pädagogischen und therapeutischen Intervention durch Lehrer, Eltern und Erzieher. Braunschweig: Agentur für wissenschaftliche Literatur Pedersen

(1984) Die Schule für Gestaltung Friedrichshof. Liegt die Zukunft der Schule zuhause? Aike Blechschmidt, Gertrud Graf in: Michael Behr, ‚Schulen ohne Zwang‘, Deutscher Taschenbuch Verlag, München

(1998) ‚Von der Muse geküsst, oder sinnliche Begegnungen mit der Kunst‘ und ‚Das Gelbe vom Ei‘ (Hrsg.) Landesmedienzentrum und Kulturstiftung Rheinland-Pfalz, in Schulkultur in Rheinland-Pfalz- Eine Dokumentation, Koblenz (2001) Morgens nach acht, wenn Mr. Hyde in uns erwacht! Nachdenkliches zur ‚Lehrergewalt’, Lernende Schule, Für die Praxis pädagogischer Schulentwicklung, Hannover, Friedrich Verlag GmbH (2002) Die Entstehung von Zeugnissen im Dialog zwischen Fremd- und Selbstbewertung. Ein Erfahrungsbericht aus der Grundschule, in: Reinhard Voß (Hrsg.) Unterricht aus konstruktivistischer Sicht, Neuwied (Hermann Luchterhand) (2006) Auftragsklärung im System Schule, in Rolf Balgo, Holger Lindemann (Hrsg.), Theorie und Praxis systemischer Pädagogik, Heidelberg (Carl Auer Verlag) (2007) „Vom Guten des Schlechten“ - Unterrichten im Zeitalter globaler Konflikte,
in: Rolf Balgo, Holger Lindemann, Henriette Schildberg (Hrsg.) Pädagogik im Zeitalter globaler Konflikte, Heidelberg (Carl Auer Verlag) (2007) Gertrud Graf & Holger Lindemann, Muster des Gelingens im „Unternehmen Schulklasse“, in: Zeitschrift für systemische Therapie und Beratung, Heft 4, Oktober 2007, verlag modernes lernen Bergmann KG, Dortmund (2007) Flow und Eigensinn in kreativen Lernwelten Gertrud Graf - eine „Unternehmerin“ im System Schule erkundet mit Erfolg gemeinsam mit ihren Schalerinnen und Schalern neue Lernwelten. Mit Gertrud Graf sprach Greta Tüllmann, in: ab 40, Heft 4/07, neue Lernwelten, weibliche Kreativität in Aktion, München (2008) Die „Auftragslage“ im „Unternehmen“ Schulklasse - Schülerinnen und Schüler und Lehrerinnen und Lehrer im Dialog, Veröffentlicht in BMBF (Hrsg.) Bildungs- und Erziehungskontrakte als Instrumente von Schulentwicklung, Bonn (u.a.) BMBF (2008) Goldgräberstimmung statt babylonischer Sprachverwirrung,
in: MAN SPRICHT (nicht nur) DEUTSCH, Lernchancen 66, Heft 45682,11.Jg. Nr.09090, Friedrich Verlag, Velber,


References

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