Deutsch: Ende Februar 2018 traf eine Serie von Regenstürmen die Zentralstaaten der Vereinigten Staaten und führten zu einem schädigenden Hochwasser entlang des Ohio River und Teilen des Mississippi. Wochen nach den Unwettern waren die Auswirkungen davon noch bis nach Louisiana zu spüren. Die Hochwasserwelle wanderte den Mississippi River flußabwärts und erreichte Anfang März den Golf von Mexiko.

Am 8. März 2018 öffnete das U.S. Army Corps of Engineers den Bonnet Carré Spillway, der überschüssiges Wasser vom Mississippi River ableitet und so den Druck auf die Deiche flußabwärts in New Orleans verringert. Es ist das 12. Mal, daß der Flutkanal seit seiner Fertigstellung zu Beginn der 1930er Jahre geöffnet wurde. “Es handelte sich um ein großes Ereignis, aber auf der Skala der großen Ereignisse, war es ein kleines”, sagte Alex Kolker, ein Assistenzprofessor am Louisiana Universities Marine Consortium.

Dennoch war die Flut stark genug, um die Küstengewässer mit Schwebesedimenten braun zu färben. Am 4. März 2018 fertigte das Moderate Resolution Imaging Spectroradiometer (MODIS) auf dem Terra-Satelliten der NASA dieses Bild der Sedimentwolke an, die der Fluß in den Golf von Mexiko entläßt.

Nan Walker, die Direktorin des Earth Scan Laboratory an der Louisiana State University, zufolge sind solche Sedimentwolken fast in jedem Frühjahr sichtbar. “Die größten Fluten am Mississippi River treten im Schnitt im März oder April auf,” sagte sie, “abhängig vom Wetter im Einzugsgebiet”.

Wenn das mit Sedimenten geladene Hochwasser die Mündung des Mississippi erreicht, dann kann es dies zur Landbildung beitragen. Das ist wichtig, weil die Sumpfgebiete im unteren Teil des Mississippi River Delta, speziell in der Umgebung um das Teildelta, das als Bird’s Foot (Vogelfußdelta) bekannt ist, eines der am stärksten absinkenden Sumpfgebiete des Landes ist.

“Um mit diesem Absinken standzuhalten, braucht es Fluten wie diese, die Sedimente zur Mündung des Mississippi bringen”, sagte Kolker. “Viele Erneuerungspläne drehen sich darum, den Fluß des Mississippi River so umzuleiten, das Systeme wie Bird’s Foot weiter oben im Mündungsgebiet entstehen. Aber man braucht eine Menge von Daten, um diese Entscheidungen zu treffen, wenn man es mit einem so großen, komplizierten hydrologischen Problem zu tun hat.”

Satellitendaten helfen den Wissenschaftlern, die Bewegung von Schwebesedimenten und Süßwasser in den Golf zu verstehen. Nach Kolker verrät MODIS den Wissenschaftlern gut, wie eine Sedimentwolke von Wind und Strömungen umgeleitet wird. Es verbessert auch die Dynamik der Wolke, das heißt wohin Süßwasser, Nährstoffe und Sediment gelangen.

Als diese Aufnahme angefertigt wurde, wehte der Wind aus Südosten und drückte die Sedimentwolke nach Nordwesten fast bis Grand Isle. “Dies ist die Zeit es Jahres, wenn Krabben in dieser Bucht laichen”, sagte Kolker. “Ereignisse wie diese können deren Lebenszyklus beeinträchtigen.”